Kommt am 23.1. zur Demonstration für Rechtsstaat und Demokratie

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt und diverse Akteure der Stadtgesellschaft rufen dazu auf, am Dienstag 23. Januar 2024 um 17:30 Uhr zum Friedensplatz zu kommen.

„Alle Dezernenten und ich unterstützen den Aufruf und appellieren an die Bürgerinnen und Bürger, für Rechtsstaat und Demokratie, für ein respektvolles Miteinander, für Vielfalt und Toleranz einzutreten. Rassismus, Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit haben in Darmstadt keinen Platz“

Oberbürgermeister Benz

Transition Town Darmstadt wird an der Demonstration teilnehmen. Wir rufen alle auf, ebenfalls zu kommen und ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Rassismus zu setzen.

Mitfahrbank repariert

An der Grube Prinz von Hessen haben wir eine Mitfahrbank aufgestellt.

Damit kann man sich von netten Mitmenschen mitnehmen lassen, indem man ein Wunschziel einstellt.

Der Zielanzeiger war 2022 nicht montiert, weil der Klemm-Mechanismus defekt war. Am 30. April 2023 haben wir endlich eine Leiter zur Grube gefahren und den Klemm-Mechanismus mit einem Stück Waschmaschinen-Vibrationsmatte repariert.

Jahresrückblick 2022

Im vergangenen Jahr ist bei TransitionTown viel passiert:

Filmreihe zum gesellschaftlichen Wandel

Wir haben im Januar, Februar, Oktober, November und Dezember 2022 jeweils einen Film zum gesellschaftlichen Wandel im Rex-Kino gezeigt: Tomorrow, Bugs, Die grüne Lüge, Das geheime Leben der Bäume, Dear Future Children.

Ein Highlight war die Verkostung von Insekten, ein anderes die Gründung eines neuen Transition-Projekts (Regiogeld) im Rahmen eines Filmgesprächs.

Die Filmreihe ist ein sehr erfolgreiches Projekt und wird dieses Jahr fortgeführt.

Derzeitige Projekt-Aktive: Tarkan, Bartosz, Eva H.

Heinerbike

Wir haben den laufenden Betrieb vom Lastenradverleih Heinerbike am 8. Juli 2022 an den VCD Darmstadt-Dieburg e.V. übergeben. Damit enden viele Jahre Heinerbike bei Transition Town.

Die Idee hatte Martin Huth bereits 2015, von 2016-2018 haben wir das Projekt vorbereitet, und seit März 2018 konnten fünf elektrisch unterstützte Lastenräder von allen Bürger:innen ausgeliehen werden.

Im Jahr 2022 wurden 10 neue Heinerbikes angeschafft, u.a. Rikschas, ein Nebeneinander-Tandem, Lastenanhänger und  Dreiräder mit viel Ladevolumen.

Wandelkarte

Bereits seit Anfang September 2018 gibt es diesen gedruckten Stadtplan, der nachhaltig arbeitende Initiativen, Projekte und Einkaufsmöglichkeiten in Darmstadt darstellt.

Im Jahr 2022 haben wir die Innenstadtkarte aktualisiert (4. Auflage), und in einer Werbesäule in der Fußgängerzone eine große Wandelkarte dauerhaft ausgehängt. Ausserdem gibt es einen öffentlich zugänglichen Klappkasten mit Wandelkarten direkt am Darmstadt-Shop am Luisenplatz.

3.000 Wandelkarten wurden im Vorhang-Auf-Magazin Juli 2022 eingelegt. Die 5.000 Erstsemester-Studierenden haben ebenfalls eine Wandelkarte erhalten.

Wir haben eine Anleitung geschrieben, wie man eine Wandelkarte selbst erstellen kann.

Im Projektteam sind auch Menschen von anderen Initiativen, z.B. dem Weltladen.

Permakulturwiese

Dazu gibt es einen separaten Jahresrückblick.

Heinerleih

Der Leihladen Heinerleih hatte das ganze Jahr jede Woche dreimal je 3 Stunden im Zucker im Martinsviertel geöffnet. Ein echtes Erfolgsprojekt, für das es einen separaten Jahresrückblick gibt. (und einen separaten Verein: Teilen & Leihen Darmstadt e.V.)

Ein Highlight waren Workshops zu Elektro-, Holz- und Metallbearbeitung, sowie ein Nähworkshop.

Veganer Kochtreff

Monatlich gab es einen veganen Kochtreff, wobei viele leckere Speisen entstanden sind, und viele Rezepte ausgetauscht wurden. Der Ort – die Küche der Michaelsgemeinde im Martinsviertel – hat sich bewährt.

Wortbank

Die Idee von Transition Town ist unter anderem, dass Menschen sich kennen lernen und sich vertrauen, damit sie gemeinsam nachhaltige Projekte entwickeln können. Die Wortbank-Idee von Lisa Beck passt deshalb hervorragend zu Transition Town:

Eine Sitzbank, auf der Leute ins Gespräch kommen können.

Die erste Wortbank wurde im September 2022 im Georg-Büchner-Garten am Staatstheater eröffnet.

Vereinsgründung

Anfang des Jahres haben wir die Satzung entwickelt, und am 24. April 2022 gab es unsere Gründungsversammlung mit 11 Menschen.

Die Bürokratie rund um die Themen „Gemeinnützigkeit“ und „Kontoeröffnung“ hat die Vorstandsmitglieder bis Ende des Jahres beschäftigt.

Soziokratie-Grafiken

Der Kreis

Wir möchten unsere Entscheidungen nach soziokratischen Gesichtspunkten im Konsent finden.

Um die Konsent-Methode besser vermitteln zu können, hat Svenja Infografiken erstellt.

Mitfahrbank

Die Mitfahrbank an der Grube Prinz von Hessen erfreut sich großer Beliebtheit – zum Sitzen, wegen der schönen Aussicht auf den See. Ob sie auch genutzt wird, um mitgenommen zu werden, ist uns nicht bekannt.

Im April haben wir den Klappmechanismus demontiert, da er defekt war. Seitdem kann man sein Wunschziel nicht mehr einstellen.

Schenk-Regal Kranichstein

Ende des Jahres haben wir (bzw. Teilen & Leihen Darmstadt e.V.) ein Schenk-Regal beim Einkaufszentrum am See Kranichstein aufgestellt.

Regionalgeld-Initiative

Im Januar 2022 hat sich eine Gruppe gegründet, die in Darmstadt wieder eine Regionalwährung einführen wollte. Nachdem die Resonanz auf die Idee sehr verhalten war, hat sich die Gruppe im Herbst wieder aufgelöst.

Videothek

Wir haben eine kleine DVD-Sammlung mit 30 Filmen zum gesellschaftlichen Wandel, die wir zum Verleih anbieten.

Öffentlichkeitsarbeit

Neben unserem Internetauftritt und unserem Facebookauftritt sind wir seit August auch auf Instagram vertreten.

Ausserdem haben wir uns mehrfach mit einem Stand präsentiert:

  • Im Juni bei Martin macht Platz am Friedrich-Ebert-Platz
  • Im Juli bei Martin macht Platz in der Barkhausstraße
  • im September bei der Bio-Regio-Fairen Sommermesse auf dem Friedensplatz

Im Rahmen des Hessischen Nachhaltigkeitstages hat Martin Ende September einen Vortrag über unsere Projekte und unsere Motivation in der Volkshochschule gehalten. Immerhin zwei Menschen waren da..

Offener Treff

Wir haben uns monatlich getroffen, meistens auf der Permakulturwiese.

Klimaschutzbeirat

Wir sind Teil des Klimaschutzbeirats der Wissenschaftsstadt Darmstadt und arbeiten somit am Klimaschutzkonzept mit.

AG Wasser Kranichstein

Berenike und Angelika sind für Transition Town bei der Kranichsteiner Arbeitsgruppe Wasser aktiv.

Es geht dabei um das Nachdenken über den Umgang mit dem Gemeingut Wasser.

Heinrich und Linus

Im Mai ist Heinrich Ruhemann mit 93 Jahren gestorben, der TransitionTown von Anfang an unterstützt hat. Wir haben einen Nachruf geschrieben.

Im Juni ist Linus Neugebauer gestorben.

Grafiken zu Konsent und Soziokratie

Wir wünschen uns Entscheidungsstrukturen, die sich am Konsentprinzip orientieren.

Dies haben wir in unserer Vereinssatzung so formuliert:

Bei der Formulierung von Beschlussvorschlägen wird in der Regel das soziokratische Konsentprinzip angewendet.

Damit sich alle unter den Begriffen „Soziokratie“ und „Konsent“ etwas vorstellen können, haben wir Infografiken erstellt.

 

Die Grafiken stehen unter der Lizenz CC-BY-NC-SA. Das bedeutet, dass sie gerne für nichtkommerzielle Zwecke geteilt, kopiert und bearbeitet werden dürfen mit der Namensnennung Transition Town Darmstadt e.V. und der Veröffentlichung mit gleicher Lizenz.

Als Grundlage haben wir Texte von Martin Dehnke verwendet, die er unter der Lizenz CC-BY-NC-SA veröffentlicht hat.

Die Infografiken gibt es auch als PDF zum Download. Sie wurden von Svenja Noä mit Serif Affinity Designer erstellt.

Darmstadts erste Wortbank eröffnet

Eine Sitzbank mit der Einladung, ein Gespräch zu führen. Das ist die Idee der Wortbank, die Lisa Beck mit Unterstützung von Transition Town Darmstadt nun am Büchnergarten beim Staatstheater Darmstadt realisiert hat.

Zur Eröffnungsfeier gab es einen musikalischen Beitrag von Lisa Beck selbst – und gute Wünsche:

Diese Wortbank soll:
  • mindestens drei Paare zusammen bringen
  • einen Hochzeitsantrag erleben
  • nicht zerstört werden
  • Menschen animieren, diesen Ort zu pflegen
  • dazu anregen, ins Theater zu gehen
  • inspirierende Gespräche evozieren
  • Einsamkeit vertreiben
  • eine Demo organisieren
  • Mehrsamkeit herstellen
  • Gemeinschaftsgefühl stärken
  • mehr Gärtner:innen anziehen
  • Früchte und Gemüse gedeihen lassen
  • Kinderwünsche wahr werden lassen
  • bekannt im ganzen Land werden
  • ein Ort voller Liebe sein

Hier steht die Wortbank:


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Nachruf Heinrich Ruhemann

Von Anfang an war Heinrich Ruhemann Teil der Darmstädter TransitionTown-Initiative und auch der Darmstädter Lokale-Agenda21-Bewegung.

Trotz seines Alters von über 90 Jahren kam er regelmäßig zu unseren Treffen und inspirierte uns mit seiner Lebensweisheit.

Mit 93 Jahren ist Heinrich nun gestorben.

Martins Erinnerungen

Kennengelernt habe ich Heinrich im Jahr 2007 über die Beiratsitzungen der Darmstädter Lokalen Agenda 21. Er war als Teil der Themengruppe „Mensch + Soziales“ auch im Beirat vertreten, ich war damals in der Themengruppe Klimaschutz.

Immer wieder habe ich Heinrich bei Veranstaltungen im Offenen Haus getroffen.

Im Jahr 2012 hatte ich ein gemeinsames Projekt mit Heinrich. Wir wollten Darmstadt – gemeinsam mit Martin Fraund, Uschi Ewald und Norbert Schneeweis – zur FairTrade-Town machen. Mit der Unterstützung des damaligen Leiters des Amts für Wirtschaftsförderung, Michael Kolmer, konnte die Initiativgruppe nach 1,5 Jahren Erfolg melden: Darmstadt ist seit September 2013 die 184. FairTrade-Town.

Ohne Heinrich wäre ich wohl nie zu Radio Darmstadt gekommen. Er fragte mich eines Tages, ob ich sein Nachfolger für die von ihm gestaltete Lokale-Agenda21-Sendungsreihe „Treffpunkt Eine Welt“ werden wollte. Heinrich stellte dort interessanten Studiogästen Fragen zur Bewältigung unserer Jahrhundertaufgaben. Radio interessierte mich schon lange, und so lernte ich Anfang 2014 das Radiomachen und gestaltete fortan meine eigene Sendung „Global denken, Lokal handeln“. Auch ich lud interessante Studiogäste zu Themen wie „Ökologisches Grundeinkommen“, „TransitionTown“, „TTIP“, „Terra Preta“ oder „Gehwegparken“ ein und teilte Veranstaltungshinweise mit, umrahmt von schöner Musik. Jedoch verbrachte ich sehr viel Zeit mit der Sendungsvorbereitung und setzte die Sendung nach einem Jahr wieder ab.
Ich erinnere mich an eine Redaktionssitzung von Heinrich. Er war zu der Zeit im Krankenhaus und hat das Wartezimmer zu einem Redaktionsbüro umgenutzt. Souverän und durchsetzungsstark führte er die Sitzung.

Ohne Heinrich wäre die TransitionTown-Initiative wohl nicht Teil der Lokalen Agenda21 geworden. Gemeinsam konnten wir die Gruppe überzeugen, dass es sinnvoll ist, sich der Darmstädter Agenda21-Bewegung anzuschließen. Viele Projekte hätten wir ohne die dadurch mögliche finanzielle Unterstützung der Stadt wohl nicht umsetzen können.

Im Jahr 2016 gab es hin und wieder „Darmstadt kocht„, bei der man an einem Abend viele Menschen kennengelernt. Heinrich hat dort regelmäßig mitgemacht und war häufig Gesprächsthema, da er weit über dem Altersdurchschnitt der Teilnehmenden war.

Auch im Jahr 2016 war Heinrich Teil von Stadtwandeln, einer von mir initiierten Stadtführungsreihe von TransitionTown, bei der unbekannte Seiten von Darmstadt gezeigt werden. Eigentlich ging es bei Stadtwandeln darum, Nachhaltigkeitsorte kennenzulernen, doch Heinrich wollte an die Schrecken des zweiten Weltkriegs erinnern.

Mit mehreren Workshops bewarb Heinrich seine Idee einer Kompostkiste, wie bei einem Nachhaltigkeitstag im Maulbeergarten im September 2019.

Zu unseren TransitionTown-Treffen kam Heinrich regelmäßig dazu – und zwar mit dem Liegerad.

Aus der Seniorenwohnanlage ist Heinrich wieder ausgezogen – ins Wohnprojekt Heinersyndikat. Es war ihm zu langweilig bei den Senioren.

Ulrikes Erinnerungen

Dankbar nehmen wir wahr, tauschen uns darüber aus und werden uns immer wieder gern erinnern, dass Heinrich Ruhemann

  • über Jahrzehnte in allerlei kreativen und kommunalen Themenfeldern aktiv war und sowohl die Sache als auch die anderen Menschen dort in seiner freundlichen, pfiffigen und klaren Art bereichern konnte,
  • mich aufmerksam gemacht hat, dass ich mich selbst um meine / gesellschaftlichen Interessen kümmern müsse, weil es sonst niemand tun könne,
  • mit allen Teilnehmer*innen beim monatlichen Regionalgeld-Arbeitskreis eingangs ein von ihm umgetextetes Lied „Regio, Regio Du musst wandern“ gesungen hat,
  • zuversichtlich, konsequent und erfrischend immer wieder mitgemacht und angefangen hat,
  • Offenheit und ein ehrliches Interesse an anderen/m hatte, von daher wach und fragend zugehört hat, um dann die ein oder andere Idee pragmatisch und unkonventionell umzusetzen.

Jörgs Erinnerungen

Heinrich war für mich der Mensch mit einem liebevollen Biss, zum dranbleiben und machen.

Ein Vorbild bis zu Letzt.

Verschmitzt und tapfer.

Lausbub und Visionär.

Von schüchtern, prüfend, fragend bis Vorreiter und Preschenmacher.

Ein Freund und Mentor.

Ich mochte ihn sehr.

Heidis Erinnerungen

Auch ich habe Heinrich in guter Erinnerung von vielen TT-Treffen, Ständen und Aktionen, vom veganen Mittagstisch in der Postsiedlung, von seinem Besuch in meinem Garten und meinem Besuch bei ihm im E-Stift. Er wird uns fehlen!

TT-Infostand zum Weltklima-Aktionstag

Mitte November wäre eigentlich die UN-Klimakonferenz gewesen.

Anlässlich dessen haben Franzi und Martin von der TransitionTown-Initiative auf dem Ludwigsplatz einige ihrer Projekte vorgestellt, und eine Rede gehalten.

Viele Passanten informierten sich über Heinerleih und Heinerbike, nahmen Wandelkarten mit und waren sogar für persönliches Engagement bei TransitionTown zu begeistern.

In seiner Rede hat Martin Huth darauf hingewiesen, dass die Projekte der TransitionTown-Initiative ein gutes Angebot zum nachhaltigen Handeln sind, jedoch seitens der Politik ein Umdenken erforderlich ist.
Bahnfahren muss günstiger werden als Fliegen, und Bio günstiger als konventionell erzeugte Lebensmittel. Nur so wird Öko zur Routine.

Wir danken der Umweltgewerkschaft für das Organisieren der Veranstaltung, die sogar mit Livemusik begleitet wurde.