Permakulturwiese – Bericht 2017

Dieses Jahr haben wir es nach einigen Jahren Pause wieder einmal geschafft, die Wiese ohne Maschineneinsatz zu pflegen: Nach zwei gemeinsamen Mahdaktionen im Mai gab es viele kleine Einzeleinsätze, durch die kontinuierlich Wege und Flächen freigehalten wurden, vor allem der Zugang Richtung Feuerstelle.

Außerdem wurden im Laufe dieses Jahres erstmals wieder Gemüseanbau-Experimente durchgeführt:

Ein größeres Beet im vorderen Drittel der Wiese und ein kleineres weiter hinten wurden zunächst mit Pappkarton abgedeckt. Dadurch wurde der bestehende Bewuchs unterdrückt, ohne die Bodenstruktur durch Umgraben zu stören.
Auf die Pappschicht wurden ca. 15 cm halb verrottetes Mahdgut aufgebracht, darüber eine weitere Mulchschicht aus Gras.
Dann wurde im hinteren Beet Gründüngung gesät, von der hauptsächlich einige Lupinen aufgingen.
Im vorderen Beet wurden verschiedene Gemüse, Obst und Kräuter eingepflanzt: Kartoffeln (direkt in die „Kompost“-Schicht), Himbeeren, Mais, Bohnen, Spinat, Rosmarin und Pfefferminze (durch die Pappe).
Die Pflanzen wurden ab und zu nachgemulcht, sonst gab es keinen weiteren Pflegeaufwand.

Kartoffeln, Himbeeren und Spinat konnten von uns geerntet werden.
Die Bohnen sind nicht gewachsen und der Mais wurde von den Wildschweinen gefressen und zertrampelt.

Als weiteres Gemüseanbau-Experiment wurde im Rahmen eines Pemakultur-Workshops ein Hügelbeet angelegt (s.u.).

Für den bzw. die jüngsten Permakulturwiesennutzer wurden ein Sand- bzw. Erdkasten und ein Spielhügel gebaut.
Aber auch die Großen haben den Ort oft einfach genossen, gepicknickt, gegrillt und gechillt.
Immer wieder wurde die Wiese auch für gesellige oder romantische Übernachtungen genutzt: Im Zelt, im Weidendom oder in der Hängematte zwischen Bäumen.

Im Laufe des Jahres fanden auch dieses Jahr wieder diverse Veranstaltungen auf der Wiese statt:

Am 19.03. traf sich die Natursiedlungsgruppe mit einem Ritual zur Tag- und Nachtgleiche. Es gab dabei die Gelegenheit, etwas über die Wiese zu erfahren. Anschließend wurden im Weidendom aktuelle Themen der Gruppe besprochen.

Am 14.05. gab Claudia Kirsten eine praktische Einführung in die Permakultur. Nach der Analyse der vorhandenen Qualitäten und Muster wurde ein Gartengestaltungselement realisiert:
Im Halbkreis um die Kräuterspirale herum wurde ein Hügelbeet als „Sonnenfalle“ gebaut und bepflanzt bzw. eingesät. Dabei wurden die Themen Erde, Anpflanzung und Wasserzufuhr noch einmal vertieft.
Rund um den Workshop wurde an diesem Tag weiter die Wiese gesenst, wobei die Teilnehmenden auch fleißig mithalfen.
Als der Regen uns nachmittags eine Pause bescherte, rückten alle unter dem Tarp im Weidendom zusammen: eine große, gemütliche und interessante Runde.
Mais, Kürbis, Bohnen und Winterrettich (als Gründüngung) gediehen zunächst gut, und einige kleine Kürbisse konnten geerntet werden.
Dann wurde das Hochbeet allerdings von den Wildschweinen abgeerntet und zertrampelt.

Am 27.05. gab es eine (weitere) gemeinsame Wiesenpflegeaktion. Es wurde vor allem weiter gesenst – und wie immer die gemeinsame Vesper mit frischen Kräutern bereichert.
Der Workshop „Sonnenenergie nutzen – einfach selbst machen“ von Heidi Peters/TransitionTown am 9. Juli war auf der Permakulturwiese geplant, musste aber wegen regnerischem Wetter an einen trockenen Ort verlegt werden.

Am 7. September fand im Rahmen der religiösen Naturschutzwoche ein „Lagerfeuer in silence“ mit Friederike Frenzel statt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zündeten ein Lagerfeuer an. Gute Gespräche, Essen und Lieder bildeten den Rahmen für eine lange gemeinsame meditative Stille.

Auch dieses Jahr war die Permakulturwiese wieder eine Station beim „Stadtwandeln“, der Veranstaltungsreihe der TransitionTown-Initiative Darmstadt, die von den gewohnten Wegen abbiegt, zu spannenden Projekten in der Stadt führt und lebendige Orte des Übergangs entdeckt:
Am 7. 10. führte Martin Huth einen Stadtwandel-Rundgang durch Kranichstein zu verschiedenen Themen und Projekten – und auch zur Permakulturwiese.

Die Gruppe besteht derzeit aus etwa 3 – 4 Aktiven, die inspiriert, unterstützt und ergänzt werden von vielen, die die Wiese als besonderen Ort nutzen.