Klimapädagogik
Im Februar 2024 haben wir Vernetzungs- und Bildungsprojekt gestartet.
Antje möchte mit einigen Mitstreiter:innen eine Projektwoche in der Lio nutzen, um das Thema Klimawandel und eigene Beteiligungsmöglichkeiten den Schüler:innen näherzubringen. Das Projekt „Entdecke deine Klima Macht!” ist für die Oberstufe geeignet, und soll nach diesem ersten Durchlauf allen Oberstufenklassen für Projektwochen angeboten werden.
Workshop Klima-Emotionen
Unter dem Motto „Klima-Emotionen: Angst, Trauer, Wut, Zuversicht – den Weg ins Handeln finden“ haben wir in Kooperation mit Ruth Habermehl von den Psychologists for Future am 14.6.25 einen Nachmittag gestaltet. Veranstalterin war die VHS Darmstadt und wir waren zu Gast in der Mediathek M2 am Bürgerpark.
Elf Teilnehmende haben gemeinsam mit uns ergründet, wie Klimakrise und Umweltzerstörung nicht nur unser Denken und Handeln sonder auch unsere Emotionen beeinflusst. Gekommen waren Menschen, die sich schon intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und an ganz unterschiedlichen Stellen bereits aktiv sind.
Ruth hat uns fachliche Impulse Impulse gegeben, die auch – aber nicht nur – für den Umgang mit der Klimakrise hilfreich sind. Zunächst haben wir uns mit der Frage beschäftigt, welche Funktion Emotionen erfüllen, und wie hilfreich auch unangenehme Emotionen für unser Leben sein können. Emotionen zeigen unsere Bedürfnisse an und geben uns wichtige Hinweise, die für uns überlebenswichtig sein können.
Und auch beim Thema Klimawandel sind Gefühle von Angst, Wut oder Trauer durchaus angemessen und können helfen, uns zum Handeln zu bewegen. Ein natürlicher Abwehrmechanismus ist die Verdrängung und Ablenkung – wie Ruth erläuterte ein gesunder und natürlicher Umgang mit unangenehmen Emotionen. Die Frage ist, wie dauerhaft diese Abwehr ist – können wir immer wieder unsere Gefühle von Angst, Überforderung oder Resignation überwinden und uns dem Thema stellen?
Besonders einprägsam war ihr Satz: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht, unsere Freiheit und unsere Fähigkeit zur Wahl.“
Nach einer stillen Schreibreflexion und einer kurzen Austauschrunde, haben wir das Konzept der Resilienz ergründet und uns mit den Erfolgsfaktoren beschäftigt, die es uns trotz Belastungen, Schocks und Krisen erlauben, handlungsfähig zu bleiben. Nach einem Impuls zum Thema haben wir uns in Kleingruppen intensiv und über mehrere Runden dazu ausgetauscht, in welchen Situationen wir schon einmal erfahren haben, dass wir mit Angst und Unsicherheit gut umgehen konnten.
Abschließend haben wir uns mit dem Thema „Resonanz“ beschäftigt, dem Gefühl der Verbundenheit mit uns selbst, mit anderen Menschen und mit unserer nicht-menschlichen Mitwelt, dass uns Kraft geben kann für unser Engagement. Dazu haben wir uns im Kreis ausgetauscht zur Frage: Wann hab ich – vielleicht ganz überraschend – gespürt, dass ich mit meinen Wünschen und Ideen nicht alleine bin? Dass ich bei anderen etwas anstoße, dass ich eine Resonanz erlebe? Wie hat sich das angefühlt?
Danach haben alle Teilnehmenden Kärtchen geschrieben zu den Themen „Heute habe ich Mut geschöpft um XY zu tun …“ und danach „Wenn ich Mitmacherinnen hätte, würde ich …“.
Wir waren begeistert davon, welche Ideen genannt wurden: Vom Engagement in einer Initiative über zu „mehr auf Demos gehen“ und „alle von dem schönen Leben erzählen, dass jenseits der Klimakrise wartet“ bis zu „Klimaworkshops in Schulen geben“ und lokal Mehrwegbehälter für To-Go-Food einführen.
Trotz unangenehm heißer Temperaturen im Workshopraum gab es positives Feedback zum schönen Veranstaltungsort und viel Lob für die Moderation und die Mischung von fachlichem Input und Austauschformaten. Auch die Übersicht zu Initiativen in der Stadt, bei denen man aktiv werden kann, kam gut an und wurde von den Teilnehmenden ergänzt.
Gewünscht hätten sich die Teilnehmenden an einigen Stellen mehr Zeit, insbesondere um konkrete Ideen weiter zu entwickeln, mehr Input zu psychologischen Handlungs-Hemmnissen und mehr Bewegung im Workshop.
Unser Vorbereitungsaufwand wurde durch engagierte und aufmerksame Teilnehmende belohnt. Zusätzlich durften wir von Ruth auch für unser eigenes Engagement lernen, was wir tun können, um nachhaltig handlungsfähig und wirksam zu sein.