Permakulturwiese – Bericht 2013

Die Baum- und Strauchpflanzungen Ende 2012 sind im Jahr 2013 erfolgreich angewachsen. Auch bei den Pflanzungen aus 2011 gab es keine weiteren Verluste.

Die Idee, die sehr arbeitsintensive Mahd durch eine Beweidung zu ersetzen, erwies sich als nicht praktikabel: Fachleute (eine Schäferin und ein Schafhalter) erklärten uns, dass die Wiese vor der Beweidung ohnehin gemäht werden müsste, da die Schafe die Grünmasse sonst niedertreten, die dann verfilzt. Verholzter Aufwuchs und Brombeeren würden ohnehin nicht abgeweidet. Für andere Weidetiere (Ponys usw.) gilt prinzipiell das gleiche.
Wir können allerdings stolz berichten, dass wir dieses Jahr die ganze Fläche von Hand mit Sensen gemäht haben, ohne den Einsatz einer Motorsense.

Im April haben wir einen Weidendom gepflanzt. Der Kreis aus in den Boden gesteckten und miteinander verflochtenen Weidenruten ist fast vollständig angewachsen. Neue Triebe sollen langfristig zu einer Kuppel zusammen geflochten werden.
Außerdem haben wir im Frühjahr zwei Birnen (Hochstamm), zwei Linden (als Tanzlinden) und zwei Kornelkirschen gepflanzt.
Die beiden Tanzlinden können mittelfristig zusammen mit zwei bestehenden Eichen einen Tanzboden rahmen, so dass dort im Lindenblütenduft getanzt werden kann, bevor eine einzelne Linde ausreichend tragfähig wäre.

Im April war die Permakultur-Wiese eine Station auf dem „Sonntagsspaziergang“, zu dem die Evangelische Philippusgemeinde und der Förderverein Kranichstein am 21. April eingeladen hatten, um Kranichstein besser kennen zu lernen.

Im Mai wurden alle bisherigen Pflanzungen markiert, die Brombeerhecke geschnitten und erste Wege gesenst. Zum Abschluss gab es ein kleines Kartoffelfeuer.

Im Mai informierten wir wieder auf dem Stadtteilfest „Bunte Wiese“ am Stand der Transition- Town-Initiative Darmstadt über unser Projekt.

Obwohl es trotz regelmäßiger Beobachtung 2013 keine Hinweise auf Bodenbrüter gab, warteten wir vorsichtshalber mit der flächigen Mahd bis Ende Juni.

Im Juni fand eine Wildkräuterführung von der Kranichsteiner Kräuterfrau Irmgard Hofmann über das Grundstück statt. Es gab eine Menge interessanter Informationen über die Pflanzen, die dann bei einem gemütlichen Kräuterpicknick verkostet wurden.
So gestärkt mähten wir anschließend eine große Fläche mit Sensen.

Im Juli haben wir wieder ein Wochenende auf dem Grundstück verbracht, mit gemeinsamem Mähen mit der Sense, Brombeerhecke schneiden, Lagerfeuer und Übernachten im Tipi.

Im August gab es ein weiteres Wildkräuterpicknick mit der Kranichsteiner Kräuterfrau Irmgard Hofmann.

Im September haben wir noch einmal gesenst, den Weidendom ergänzt und die Brombeerhecke geschnitten. Bei einem Steinofenexperiment gab es viel Spaß und unkonventionelles Brot.

Es wurden auch dieses Jahr wieder einige „Inseln“ von der Mahd ausgespart, um Tieren, z.B. Insekten und Vögeln, bessere Möglichkeiten zur Überwinterung zu geben (als Schutz und Nahrung).

Im Laufe des Jahres haben wir zwei Bienenvölker erworben. Die Erfahrung in der Bienenpflege von Mitgliedern unserer Gruppe wird von einem Jungimker unterstützt.

Bienen, Ausstattung und Pflege wurden mit Hilfe von Spendengeldern finanziert.
Anfang September haben wir die Bienen in schöne neue selbst gebaute Beuten umgesiedelt und mehrmals gefüttert. Nach der Ameisensäurebehandlung gegen Milben haben wir sie vom Veterinäramt in Offenbach prüfen lassen.
Auf der Mitgliederversammlung des Imkervereins informierten wir über unser Projekt.

Im November haben wir die beiden Bienenvölker schließlich auf das Grundstück umgezogen und im Schutz der Brombeerhecke für Unterkonstruktion und Wetterabdeckung für die Bienenstöcke gesorgt. Danach haben wir die Bienen nochmals gegen Milben behandelt.

Im November wurden gespendete Bäume und Sträucher gepflanzt : Eine Zwetschge, eine Sauerkirsche, eine Mispel, eine veredelte Walnuss („Seifersdorfer Runde“), eine veredelte Esskastanie („Großfrüchtige aus Lyon“) und ein männlicher Sanddorn zu dem bereits im ersten Jahr gepflanzten weiblichen Sanddorn.
Außerdem wurden noch einmal der Weidendom ergänzt, die Brombeerhecke geschnitten und die bisherigen Pflanzungen markiert.
Da es sich als zu aufwendig erwiesen hat, die jungen Bäume dauerhaft mit Brombeerrankenflechtwerk zu schützen, haben wir nun auf die traditionelle Variante Kalkanstrich und Kaninchendraht zurückgegriffen.

Die Gruppe besteht zur Zeit aus etwa 6-8 Aktiven. Bei Einzelaktionen kommen immer wieder weitere Interessierte dazu.

Das Grundstück hat sich zu einem wahren Kräuter-Schatzkästlein entwickelt.
Gemüse- und Gewürzkräuter wachsen dort. Wir haben einige davon kennen-gelernt und -geschmeckt … mit selbstgebackenem Brot und selbstgeschüttelter Butter ein Genuss! … Und alle, die einmal nicht dabei waren, sind jetzt schon zum nächsten „Picknick“ eingeladen! .