Das zweite Jahr – was 2012 geschah
Von den Baumpflanzungen im Dezember 2011 sind erfolgreich angewachsen: 4 Apfelbäume, die Quitte (Halbstamm), der Speierling (Hochstamm) und die noch unveredelte Kirsche (aus Sämling), der Sanddorn (weiblich), 3 Hasel sowie die Esskastanie. Der von Wildschweinen im Frost ausgegrabene Apfelsämling konnte rechtzeitig gerettet werden, ebenso wie die von Bürstenbinderraupen kahlgefressene Quitte, die nach ablesen der Raupen noch einmal austreiben konnte. Um einige neu gepflanzte Bäume säten wir Lupinen und Beinwell und pflanzten gespendete Pfefferminze und Meerrettich (gegen Wühlmäuse) als Test, welche Pflanzen für Obstbaum-Lebensgemeinschaften auf dem Grundstück geeignet sind. Die Lupinen gingen auf; der Beinwell nicht.
Von der Pfefferminze konnten wir bereits ernten. Der Meerrettich trieb bisher nur zögerlich aus.
Die geplante Mahd im Frühjahr wurde zunächst verschoben, da wir ein Nest von Bodenbrütern entdeckten.
Im Juni hatten wir auf dem Stadtteilfest „Bunte Wiese“ einen Stand im Rahmen der Transition Town-Initiative Darmstadt und informierten wieder über unser Projekt.
Im Juni fand ein Sensen- und Dengel-Workshop statt. Dabei wurde ein Teil der Fläche gemäht, vor allem im hinteren Teil und entlang der Brombeerhecke. Außerdem wurde ein gemähtes Wegenetz über das ganze Grundstück angelegt.
Im Laufe der folgenden Wochen haben wir weitere Flächenabschnitte von Hand mit der Sense gemäht. Aufgrund der späten Mahd und des sehr wüchsigen Wetters war die verbleibende Grünmasse inzwischen erheblich, und wir entschieden uns, das letzte Drittel der Fläche mit einer Motorsense zu mähen.
Im August gab es eine Kräuterführung über das Grundstück, und es fand ein Wochenende für alle auf dem Grundstück statt.
Das Programm umfasste:
- einen kleinen Baumschnittkurs
- gemeinsames Mähen mit der Sense
- ein kleines Fest mit Lagerfeuer
- Übernachten im Tipi
- gemeinsames Frühstück mit Planung für die Vorgehensweise für das laufende und das kommende Jahr
Bei den letzten Mähaktionen Anfang September wurden einige „Inseln“ von der Mahd ausgespart, um Tieren, z.B. Insekten und Vögeln, bessere Möglichkeiten zur Überwinterung zu geben (als Schutz und Nahrung), besonders an hochwüchsigen Stellen.
Der Holzkünstler Hans Kukolka hat uns aus einem Baumstamm eine Bank geschnitzt und geschenkt. Das THW Darmstadt hat sie in einer Nachtübung aus dem Wald am Oberfeld transportbereit an den Weg gezogen. Von dort wurde sie von einem professionellen Holzrückunternehmen nach Kranichstein auf das Grundstück gebracht.
Im Oktober haben wir die Bank mit einem kleinen Fest mit Kartoffelfeuer eingeweiht.
Auch 2012 nahmen wir weiterhin teil an der Stadtteilrunde Kranichstein. Dort warben wir erfolgreich für Baumspenden.
Bis Ende des Jahres, vor allem im Rahmen eines kleinen Baumpflanzkurses im November, wurden wieder gespendete Bäume und Sträucher gepflanzt, vor allem:
- 1 Apfelbaum (Goldparmäne, Hochstamm),
- 1 Hauszwetsche (Hochstamm) und
- eine noch unveredelte Kirsche (aus Sämling),
- 1 Maulbeerbusch (diesmal auf trockenerem Standort),
- 6 Johannisbeerbüsche (1 aus Sämling!) und
- 4 Stachelbeerbüsche,
- eine Jostabeere,
- eine Apfelbeere (Aronia),
- eine Vitanimrose,
- eine Kornelkirsche (diesmal freier stehend),
- 5 veredelte Hasel sowie
- ca. 10 Himbeeren.
Eine Kindergruppe vom benachbarten Hort hat uns fleißig geholfen.
Im kommenden Jahr wollen wir versuchen, die sehr arbeitsintensive Mahd durch eine Beweidung zu ersetzen. Da wir nicht flexibel genügend Arbeitskräfte stellen können, um wettergerecht das Mahdgut zu Heu aufzubereiten, ist die Beweidung eine überzeugendere Nutzung und Pflege im Sinne der Permakultur.
Um einen besonders engagierten Kern von 3-5 Personen sind weiterhin ca. 8-12 Personen aktiv. Bei Einzelaktionen kommen immer wieder weitere Interessierte dazu.