Permakulturwiese – Bericht 2018

Anfang April begrüßten wir den Frühling bei einem ersten Treffen. Wir planten gemeinsam die Pflegeeinsätze und ernteten Wildkräuter.

Ende Mai haben wir angefangen die bisherigen Pflanzungen zu markieren und die Wiese mit Sense und Sichel zu mähen. Die aufgeschossenen Triebe und Zweige vom Weidendom haben wir in die Kuppel geflochten bzw. gebunden.
Anschließend haben wir gemeinsam gepicknickt mit allerlei von der Wiese, vor allem Johannisbeeren, Stachelbeeren, Josta und Kräutern.


Anfang Juni wurde weiter gesenst. Unser Fleiß wurde mit den ersten Himbeeren belohnt.
In den Wochen darauf ging es weiter mit Mähen, Brombeeren schneiden, Pflanzungen markieren und Ernten. Inzwischen waren auch die Maulbeeren reif. Der Beinwell hat sich an verschiedenen Stellen gut etabliert.

Ende Juni wurden die noch nicht gemähten bzw. wieder zugewucherten Bereiche der Wiese maschinell gemulcht.
Anfang Juli verteilten wir den an manchen Stellen sehr dick liegenden Mulch um gepflanzte Bäume und Sträucher.
Danach wurde am Feuerchen gemütlich geschmaust und darüber nachgedacht, wie wir in Zukunft noch mehr Potentiale der Wiese entfalten können.
Dazu gab es auch Mitte August ein Treffen auf der Wiese mit Elisabeth Lawonn (Stadtteilwerkstatt) und Susanne Neumeyer-Seekatz (Hiergeblieben e.V.). Stadtteilwerkstatt und Hiergeblieben vernetzen und fördern mit ihrer Kooperation INKA_In Kranichstein Aktiv bereits Angebote der verschiedensten Art.

Ein Konzept zur stärkeren institutionellen Einbindung der Permakultur-Initiative ist angedacht. In diesem Zusammenhang ist auch der Kontakt zu Jeannette Dorff von der Stadtteilwerkstatt aufgenommen wegen des Pachtvertrages. Ein klärendes Gespräch ist für Anfang 2019 geplant.

Mitte August führte Martin Huth beim „Stadtwandeln in Kranichstein” von der TransitionTown-Initiative Darmstadt zu verschiedenen Projekten. Als eine Station konnten wir auch dieses Jahr die Permakulturwiese vorstellen.

Selbstgeerntetes Essen von der Permakulturwiese – ein Genuss.

Anfang September fand im Rahmen der religiösen Naturschutzwoche wieder ein “Lagerfeuer mit Liedern und Stille” statt, diesmal mit Ingrid Meer.

Durch die lange Trockenheit waren am Ende des Sommers kaum Gräser oder Kräuter nachgewachsen, dafür haben die Brombeeren sich auf weiten Teilen der „Wiesen“fläche wieder ausgebreitet.
Ende September haben wir sie mit Sensen und Gartenscheren zurückgeschnitten, auch zwischen den Büschen entlang des Weges, wo der Mulcher nicht mähen konnte.

Eine Jungimkerin, die uns kräftig unterstützt hat, hat sich die Wiese angeschaut. Wir haben gemeinsam überlegt, wo und unter welchen Bedingungen wieder Bienenstöcke auf der Wiese stehen könnten.
Anschließend haben wir lecker gepicknickt und beschlossen, uns zu regelmäßigen Terminen zu treffen, bis auf Weiteres jeden 3. Samstag im Monat (mit Winterpause).

Anfang Oktober haben wir noch einmal Brombeeren geschnitten. Das geplante Feuerchen mit Gitarre und Liedern fiel wegen feuchten Wetters leider aus. Zwei Gäste, die die Wiese kennenlernen wollten, haben aber noch gezeltet.
Am nächsten Vormittag wurden noch einmal Brombeeren gesenst und geschnitten.

Berenike gegen die Bromberranken

Ende Oktober haben wir den Weidendom wieder etwas „kuppeliger“ gebunden und geflochten, auf den Wildschwein-gepflügten „Beeten“ einiges ausgesät (etwas Wiesenmischung, Winterheckenzwiebeln, Senf), weiter an den Brombeeren geschnitten und ein Feuer gemacht. Wir haben Äpfel von der Wiese gesammelt und über dem Feuer Kompott davon gekocht. Die üppigen Brennnesseln wurden für Wintertee geerntet.

Bei den Überlegungen, ob und was wir im November pflanzen wollen, wurden wir beraten von Andreas Telkemeier, Permakultur-Designer in Ausbildung. Er empfiehlt Esskastanie (als Baum des Jahres) sowie Strauchpflanzungen an den Tropfkanten der Bäume.

Die Pflanzaktion Mitte November fiel wegen der anhaltenden Trockenheit sehr klein aus:
Der Boden war so hart, dass es fast überall unmöglich war, mit dem Spaten Pflanzlöcher zu graben.
An einer Stelle, an der Wildschweine den Boden schon etwas gelockert hatten, wurde eine Kornelkirsche in den Strauchkreis um die Linden gepflanzt.

Auch dieses Jahr haben viele große und kleine Menschen den Ort genutzt, zum Entspannen und Feiern, zum Ernten und Entdecken.
Und nicht nur Menschen: Zum Beispiel wurden eine Blindschleiche und eine „echte“ Schlange gesehen.

Die Gruppe besteht derzeit aus etwa 5 – 6 Aktiven.